Direkt im Anschluss geht es darum, die notwendigen Prozesse zu bestimmen. Prozesse werden nach wie vor sehr oft als Ablaufbeschreibungen verstanden. Selbstverständlich sind Prozesse auch Abläufe. Aber es sind eben Abläufe, die gesteuert werden müssen. Und das ist dann der große Unterschied zu Verfahren. Es ist von enormer Bedeutung, diese Unterscheidung zu verstehen.
Bei Verfahren ist grundsätzlich am Anfang schon klar, was am Ende erreicht sein wird. Nehmen wir, um bei einem sehr einfachen Beispiel zu bleiben, die Bearbeitung eines Urlaubsantrags. Dieser wird am Ende genehmigt oder abgelehnt. Fertig. Dafür gibt es einen festgeschriebenen Ablauf, der einzuhalten ist. Das heißt nicht, dass ein Verfahren unwichtiger ist als ein Prozess! Es fehlt nur das Steuerungspostulat.
Bei Prozessen ist grundsätzlich am Anfang nicht klar, was am Ende erreicht sein wird. Nehmen wir hier den Vertrieb eines Produktes. Es ist nicht möglich zu sagen, wann, wieviel, zu welchem Preis an wen man etwas verkauft. Eine Ablaufbeschreibung hilft, aber es muss gesteuert werden. Um dies machen zu können, ist eine klare Zielsetzung mit realistischen Sollvorgaben und entsprechend abbildenden Leistungsindikatoren notwendig. Anhand dieser kann der Prozess in Richtung Zielsetzung gesteuert werden. Dies ist noch immer eine sehr große Herausforderung für Unternehmen.
Tipp: Unternehmen sollten ihre Prozesse immer wieder reflektieren und den beiden Fragen nachgehen: Ist das wirklich ein Prozess, der gesteuert werden kann und muss? Und welche Bedeutung hat dieser Prozess für das Gesamtergebnis des Unternehmens?
Kommentare
Keine Kommentare