Bedeutend ist, welche Erfahrungen wir in Krisen sammeln und wie sie unser zukünftiges Handeln beeinflussen. Ein unmittelbarer Unterschied, den wir alle in der jüngsten Krise erlebt haben, ist das spürbare Tempo, mit dem sie unseren Alltag zum Stillstand gebracht hat.
Auch bei der Erderwärmung ist sofortiges Handeln von elementarer Bedeutung. Und dennoch braucht es Jahre, um einzelne Maßnahmen überhaupt nur anzustoßen. Die Strategie dabei ist langfristig ausgelegt und genauso verhält es sich mit den operativen Handlungen. Während der Corona-Krise haben die Regierungen der Länder aber gezeigt, dass Maßnahmen auch in wenigen Tagen einschneidend auf unseren Alltag Einfluss nehmen können. Strategisch geht es darum, den Kampf gegen das Virus langfristig zu gewinnen; taktisch wählten die Regierungen aber den Einsatz frappierender Sofortmaßnahmen, zu denen uns die Erderwärmung allein niemals getrieben hätte. Das Virus lehrt uns viel in Sachen Verletzlichkeit unserer globalen Welt, unserer Lieferketten und fordert auf, über endloses Wachstum neu nachzudenken. Es ist offenkundig, dass wir nicht in eine Welt, wie sie vor COVID-19 war, zurückkehren werden.
Wir haben heute mehr Kenntnis über die Verwundbarkeit des Systems, in dem wir leben und agieren. Der Umgang mit Resilienz, Anpassung oder sogar Verzicht gehört in die Werkzeugkiste des modernen Qualitätsmanagements. Neue Ideen für bessere Produkte und Prozesse, warum nicht auch für einen anderen Umgang mit Kunden und Lieferanten im gesamten Liefernetz? Arbeiten wir an einer gemeinsamen Plattform für beste Ideen und wirkungsvolle Maßnahmen – für ein Qualitätsmanagement der Zukunft, denn Nachhaltigkeit ist keine Einzelaufgabe.
Kommentare
Keine Kommentare