Kennen Sie die geradezu geniale Überlebensstrategie des Wasserflohs? Sie ist so effizient und effektiv wie nur überhaupt denkbar. Es ist nach meiner Ansicht geradezu ein Paradebeispiel aus der Natur, welches wir in vielerlei Hinsicht auf unser Leben übertragen können. Denn von der Natur lernen, heißt sehr oft: Überleben lernen. Die Natur zeigt uns Lösungen für Herausforderungen und Probleme, wie sie einfacher und effektiver kaum sein könnten.
Der gar nicht mal so bekannte Wasserfloh liebt es, wenn seine Umgebung feucht und warm ist. In einer solchen Umgebung vermehrt sich der Wasserfloh praktisch ungebremst – und das ungeschlechtlich. Ein Wasserflohkind gleicht dem anderen Wasserflohkind bis aufs dünne Haar. Dabei gibt es ausschließlich Weibchen. Der Kontext passt, die Voraussetzungen könnten nicht günstiger sein, er überflutet seine Umgebung mit sich selbst. Das ist hocheffizient!
Es ist vergleichbar mit einem Unternehmen, welches gerade jetzt mit einem Produkt einen Markt gefunden hat, der genau jetzt dieses eine Produkt ohne Kompromisse haben will. Natürlich wird da weiter produziert. Der Fokus liegt auf „noch mehr von diesem Produkt“ und „noch mehr Umsatz durch dieses Produkt“. Warum auch nicht? Es erklärt sich von selbst. Läuft!
Doch Märkte verändern sich genauso schnell wie die Umgebung des Wasserflohs: Märkte brechen plötzlich ein, neue Technologien verändern alles, völlig neue Möglichkeiten lassen die alten Möglichkeiten hinter sich, Kunden wenden sich ab, Wettbewerber tauchen mit noch besseren oder günstigeren Produkten auf. Und dann ist ja auch noch Greta Thunberg in aller Munde… Der Markt, die Umgebung wird ungemütlich, frostig, umkämpft – plötzlich geht es ums Überleben. Die eingeschlagene Strategie „Weiter so und mehr davon“ führt schnurstracks ins Verderben. Das Besondere daran: Man liefert die gleich hohe Qualität wie bisher. So manches Unternehmen kann es oftmals nicht glauben, dass das, was eben noch funktioniert hat, jetzt plötzlich nicht mehr funktioniert. Der mögliche Plan B „Das geht schon wieder vorbei“ ist aussichtslos, wird aber trotzdem mehr als oft gewählt.
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