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Emissionshandel, Atom- und Kohleausstieg, Fridays for Future: Das Thema Umweltschutz ist in der öffentlichen Debatte unserer Gegenwart präsent wie seit langem nicht mehr. Dies beeinflusst nicht nur unsere alltäglichen Lebens- und Konsumentscheidungen: Auch die Unternehmen der Fertigungsindustrie sehen sich zunehmend in der Pflicht, sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen, indem sie ökologisch nachhaltig produzieren. Umweltschutz wird somit zu einem Kernelement einer modernen Unternehmenskultur und -strategie.
Aufgrund dieses wachsenden Bewusstseins für ökologische Werte wird Umweltfreundlichkeit zu einem kaufentscheidenden Qualitätsmerkmal. Der Verbraucher von heute beurteilt neben Preis und Qualität zunehmend die Nachhaltigkeit und faire Produktion seiner Einkäufe. Dadurch ist ökologische Nachhaltigkeit auch ein überzeugendes Argument auf dem Markt geworden. Einen Wettbewerbsvorteil gewinnen Unternehmen, die nicht nur mit Lippenbekenntnissen oder gar Greenwashing für eine nachhaltige Produktion stehen, sondern anhand von Kennzahlen ihre umweltfreundliche Haltung nachweisen können.
Das Qualitätsmanagement liefert hier Möglichkeiten, die ökologische Nachhaltigkeit messbar zu machen. Denn beide Themenbereiche bedingen einander. Nachhaltigkeit ohne Qualität – Fehlanzeige! Doch warum sind Qualität und Umweltschutz so eng verzahnt? Und kann durch professionelles Qualitätsmanagement wirklich gleich noch die Umwelt geschont werden? Wir haben bei Experten aus Wissenschaft und Praxis nachgefragt und interessante Impulse für ein modernes unternehmerisches Handeln erhalten.
„Qualität und Nachhaltigkeit stehen mehr denn je in einer engen Verbindung. Beides erfordert ein verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln zum Wohle aller. Und beides benötigt auch anerkannte Regeln und Standards, um messbar und über eine bloße Imagefunktion hinaus wirksam zu sein. Wer nach Qualitätsgrundsätzen handeln möchte, agiert automatisch nachhaltig: Er reduziert beispielweise Ausschuss, schont Ressourcen und erfüllt Kundenanforderungen.“
Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied DGQ e.V., Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ)
„Wir haben durch kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen und den Aufbau eines Kennzahlensystems nachweislich die operative Gesamtleistung hinsichtlich Qualität und Energie gesteigert sowie den CO2 Ausstoß reduziert. Es wurden unter anderem KPIs für Fehler, Fehlerkosten, Energiekosten und CO2-Ausstoß erstellt, mit denen eine Überwachung der aktuellen Performance ermöglicht wird. Durch Maßnahmen in den Bereichen der energetischen Verbesserung sowie zu Optimierungsprozessen und einer angestrebten Null-Fehler-Strategie sind für uns Qualität, Umwelt und Energie die drei Säulen für ökologische Nachhaltigkeit und Kostenreduzierung.“
Carsten Voet, stellv. Leiter Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung, Neuenhauser Maschinenbau GmbH
„Es gibt in unserer Gesellschaft einen sehr starken Trend gegen den Massenverbrauch, der vor allem bei materiellem Konsum auf Nachhaltigkeit, Cradle-to-Cradle-Bilanzen und damit – auch wirtschaftlich interessant – auf die Zweitnutzung fokussiert ist. Hier ist nun gerade die Autobranche Vorbild – mit Schwacke-Listen und Zweitvermarktungsmärkten. Vintage-Läden, Ebay-Kleinanzeigen und die Evergreens der Antiquitäten- und Oldtimer-Händler zeigen den Weg in die Zukunft: Verkaufe eine Qualität, die noch den übernächsten Käufer glücklich macht – und den Zweit-Verkäufer auch. Enkeltauglich nennen wir das. Das gab es schon einmal. Kommt wieder. Weil es eine Qualitätsidee ist.“
Prof. Dr. Stephan A. Jansen, Leiter »Center for Philanthropy & Civil Society (PhiCS)«, Karlshochschule, und Geschäftsführer der »Gesellschaft für Urbane Mobilität« BICICLI, Berlin, sowie Partner der Sozietät für Digitale & Soziale Transformation »Das 18te Kamel & Komplizen«, Berlin, Hamburg, Wien
„Organisationen, die ein integriertes Managementsystem implementieren – also für Qualität, Energie und Umwelt – leben eine nachhaltige Unternehmenskultur. Entscheidend ist hier, dass man in der Produktion die ganze Wertschöpfungskette im Blick hat. Als Beraterin muss ich beim Kunden alle Bereiche des Unternehmens zusammen betrachten. Es reicht nicht, Faktoren wie Umweltschutz, Qualitätssteigerung oder Gesundheitsschutz der Mitarbeiter einzeln zu bewerten. Alle Maßnahmen in den verschiedenen Ressorts müssen in ihrer Gesamtheit und mit ihren Wechselwirkungen analysiert werden. Unternehmen rate ich dazu, eine Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Das ist eine übergreifende Aufgabe.“
Sepinaz Kuska, Leiterin Managementsystem-Beratung, TÜV Rheinland
„Das Qualitätsmanagement ist ideal, um Unternehmen hinsichtlich ihrer ökologischen Nachhaltigkeit effizient zu unterstützen, denn es stellt objektive Nachweise für die Entscheidungsfindungen bereit. Mit umfassenden Systemanalysen entlang des gesamten Produktlebenszyklus wirkt es positiv auf die langfristige Organisationsentwicklung inklusive der Wechselwirkungen mit der Umwelt ein. Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit sollten vernetzt und die Potentiale der Digitalisierung ausgeschöpft werden, um eine zuverlässige und sichere Gestaltung, eine anwenderfreundliche Nutzung und ein effektives Recycling komplexer technischer Systeme zu realisieren.“
Prof. Dr.-Ing. Manuel Löwer, Fachgebiet Produktsicherheit und Qualität, Bergische Universität Wuppertal, Vorstandsvorsitzender des Instituts für Produkt-Innovationen, Solingen
„Das Ziel der WMF Group, durch ihre Arbeit einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert zu generieren, beinhaltet ausdrücklich auch einen ökologisch-nachhaltigen Aspekt. Unter anderem durch den Einsatz einer QM-Softwarelösung im Bereich der professionellen Kaffeemaschinen gelingt es uns, eine präventive Qualitätssicherstellung vom ersten Designentwurf bis hin zum Seriensatz zu schaffen und eine kontinuierliche Produktverbesserung zu gewährleisten. So entsteht ein nachhaltiger Kundennutzen durch weniger Serviceeinsätze sowie das Einsparen von Bauteilen und Ressourcen. Als ein Mittel zur Zielerreichung setzen wir außerdem unser integriertes Managementsystem ein, in welchem die Bereiche Qualität und Umwelt auf der Grundlage von DIN EN ISO 9001:2015 und DIN EN ISO 14001:2015 gleichberechtigt verankert sind.“
Wolfgang Putz, Vice President Quality Management Coffeemachines, WMF Group GmbH
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