Dass Menschen die Themen und Fragen, die sie umgeben, aus ihrer ganz eigenen Perspektive betrachten, ist normal. Dasselbe gilt auch für Wissenschaftler und ihre Modelle. Während Garvin sich der Qualität von Produkten widmet, bezieht sich der amerikanische Medizinprofessor und Qualitätsforscher Avedis Donabedian in seinem Modell von Qualität auf ärztliche und pflegerische Leistungen. Christian Grönroos, Professor an der Hanken School of Economics in Finnland, konzentriert sich hingegen auf Dienstleistungsqualität.
Diese Vielfalt an Perspektiven und damit auch an Ansätzen, um sich dem Thema Qualität zu nähern, sind hinsichtlich der diversen Produkt- und Dienstleistungsarten notwendig, denn nicht nur hochwertige Produkte sind das, was wir wollen: Von unseren Ärzt:innen, von den Pflegekräften in dem Wohnheim unserer Eltern oder Großeltern und auch von den Erzieher:innen in den Kindertagesstätten erwarten wir eine gute – und damit qualitativ hochwertige – Versorgung.
Im dem Zuge sind neben theoretischen Modellen vor allem normative Anforderungen zur Einordnung der Qualität von großem Interesse. Laut Garvins Überlegungen dürften diese wohl dem herstellungsbasierten Ansatz von Qualität entsprechen. Die ISO 9001 als gültige Norm zum Qualitätsmanagement versteht unter Qualität den Grad der Erfüllung gegebener Anforderungen. Damit gibt die Qualität an, inwieweit ein Produkt oder eine Dienstleistung definierten Anforderungen entspricht. Die weiteren, zum Teil branchenspezifischen Normen bieten dafür notwendige Richtlinien zur Beschaffenheit von Produkten und Dienstleistungen – und damit auch eine Orientierungshilfe für Hersteller und Käufer.
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