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Wer sein CAQ-System fit für die Herausforderungen der Zukunft machen will, sollte an Industrie 4.0 denken. Die Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG, ein Hersteller von elektrischen Industriesteckvorrichtungen, suchte nach einer durchgängigen CAQ-Lösung, um künftigen digitalen Anforderungen gerecht zu werden. Die Einführung der CAQ-Software von Babtec markiert heute schon einen Meilenstein in Richtung Industrie 4.0.
Am Anfang war der elektrische Feueranzünder. „Glühauf“ nannte sich der an eine Steckdose anschließbare Glühdraht, mit dem Aloys Mennekes 1945 seinen unternehmerischen Durchbruch schaffte. Die zum Patent angemeldete Neuheit entwickelte sich rasch zum Kassenschlager und begründete die Erfolgsgeschichte der heutigen Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG. Heute ist das mittelständische Familienunternehmen einer der weltweit führenden Anbieter von elektrischen Industriesteckvorrichtungen. Bekannt wurde Mennekes 2009 mit der Entwicklung seines Standard-Ladestecker für Elektrofahrzeuge. Das Unternehmen mit Hauptsitz im sauerländischen Kirchhundem und einem Jahresumsatz von 130 Millionen Euro gehört damit zu den Pionieren der Elektromobilität.
Die Komplexität der Produkte geht heute weit über den Glühauf von einst hinaus. Rund 1000 Mitarbeiter zeichnen verantwortlich für ein Portfolio aus über 15000 Produkten. Steckdosen, Stecker und Schutzkontaktvorrichtungen gehören dabei ebenso zum Sortiment wie kundenspezifische Steckdosenkombinationen. Die intuitiven Ladestationen für Elektroautos sind nur ein Beispiel dafür, dass die Produkte auch in Design und Funktionalität zum Premiumsegment gehören. Qualität spielt dabei eine besondere Rolle.
Der geschäftsführende Gesellschafter Walter Mennekes wirbt seit Jahren für den Standort Deutschland und die Unverzichtbarkeit des Qualitätssiegels „Made in Germany“ (QZ 05/2014, S. 34f.). Neben dem Qualitätsmanagement nach ISO9001 und ISO/TS 16949 sind daher auch das Umweltmanagement (ISO14001) und das Energiemanagement (ISO50001) in das Managementsystem integriert und danach zertifiziert. Angesichts kontinuierlich steigender Anforderungen, aber auch in Hinblick auf das rasante Unternehmenswachstum plante man die schrittweise Modernisierung des CAQ-Systems. So sehnte man sich nach einer durchgängigen Software, welche die Insellösungen für einzelne Qualitätsprozesse künftig mit nur einem System abbilden sollte. Darüber hinaus sollte die neue Softwareunterstützung keine Pflichtübung darstellen, sondern grundsätzlich zu einem verbesserten Managementsystem beitragen.
Die Verantwortlichen wollten die Chance nutzen, auch die bestehenden Prozesse zu hinterfragen und mit den durch das neue Werkzeug gewachsenen Möglichkeiten zu optimieren. Das Projekt Computer-Aided Quality Assurance (CAQ) bei Mennekes sollte ganzheitlich und als ein erster Schritt in Richtung Industrie 4.0 angegangen werden. Ebenso sollte die Software dazu beitragen, bekannte, aber nicht durchgängig genutzte Methoden nachhaltig zu etablieren.
Die erste Veränderung im CAQ-System nach Einführung der Software betraf die Prüfplanung. Im Rahmen der Implementierung wurden alle prüfungsbezogenen Dokumente überdacht und an die Potenziale der Software angepasst. Über 8000 Prüfpläne wurden im Wareneingang, in der Fertigung und im Warenausgang gesichtet, inhaltlich überarbeitet und digitalisiert. Das Ergebnis sind heute deutlich genauer durchgeführte Prüfungen, die jedoch auch mit einem gewissen Mehraufwand verbunden sind. Um diesen zu rechtfertigen, mussten die prüfenden Mitarbeiter zunächst von den Vorteilen der neuen Lösung überzeugt werden. Dafür sorgen klar strukturierte Prüfabläufe und eine visuelle Unterstützung. Die erhöhte Benutzerfreundlichkeit der Babtec Software hat zu einer breiten Akzeptanz der unternehmensweit rund 180 Anwender beigetragen. Absolut wird bei Mennekes heute zwar zeitaufwendiger geprüft als zuvor. Das übergeordnete Ziel ist es jedoch, aus der Transparenz der Ergebnisse Optimierungsmaßnahmen abzuleiten, welche die Qualitätskosten langfristig minimieren und so den Aufwand rechtfertigen sollen.
Erste Erfolge konnten hier bereits erzielt werden. Während einzelne Prüfprozesse zuvor mithilfe gleich mehrerer Tools realisiert wurden, geschieht dies heute zentral über das eine CAQ-System. Weitere Verbesserungspotenziale schöpfte man mit der Software infolge gemeinsam mit dem BabtecProjektmanagement entwickelter Erweiterungen. So wurde beispielsweise die Fertigungsprüfung, die heute komplett über das System gesteuert wird, per Customizing um eine clevere Lösung zur Koordination der Prüfungen ergänzt: Im Rahmen definierter Prüfintervalle meldet ein ausgeklügeltes Ampelsystem dem Werker, wo derzeit Prüfungsbedarf besteht. Auf diese Weise behält der Verantwortliche stets den Überblick, was als Nächstes zu tun ist. Die eigentliche Prüfung erfolgt dann über einen automatisch erzeugten Prüfauftrag, der vor Ort abgearbeitet und direkt in die Software zurückgemeldet werden kann. Auch darin spiegelt sich das ambitionierte Vorhaben wider, eher die bestehenden Prozesse zu modernisieren und an die Software anzupassen als andersherum.
In diesem Sinne haben auch Methoden Einzug in das CAQ-System gehalten, die zuvor nur hin und wieder Anwendung gefunden haben. Die statistische Prozessregelung (SPC) beispielsweise sorgt dank regelmäßiger und zeitgesteuerter Prozessprüfungen mit Prüffrequenzüberwachung oder stückzahlgesteuerter Prüfungen für genauere und detaillierte Prüfergebnisse. Mithilfe von Schulungen in Methodik und Bedienung hat man auf diesem Gebiet eine Grundlage geschaffen, die man sich ohne die Software nicht erarbeitet hätte. Gleiches gilt für die Qualitätsvorausplanung, wo mit Einführung des Moduls für die Fehlermöglichkeits und -einflussanalyse (FMEA) diese Methode einen festen Platz in den Prozessen gefunden hat. Das FMEA-Modul ist heute direkt mit den im weiteren Prozess benötigten Modulen Control Plan und Prüfplanung verknüpft und sorgt für einen deutlich schlankeren Ablauf als zuvor. Ebenso konnten eine Reihe von Mini-Workflows in der Software realisiert werden, welche bestimmte Abläufe weiter beschleunigen. Das Einleiten von Maßnahmen und Aufgaben sorgt für eine deutliche Zeitersparnis. 8DReports können komfortabel erzeugt und mit den direkt in der Software hinterlegten Kontaktinformationen des Kunden als E-Mail versandt werden. Grundsätzlich gehört die gute Auffindbarkeit von Informationen zum zentralen Nutzen der datenbankbasierten Lösung. Mit Schnittstellen zu den ERP- und BDE-Systemen sowie der Einbindung in eine Serverlandschaft konnte die Software fest in die bestehende IT-Landschaft integriert werden.
Auch Messmittel wie Profilprojektoren sind mit der Software verbunden. Messwerte werden digital und an Ort und Stelle in das System übertragen. Angesichts der verbesserten Integration konnten die Arbeitsplätze in der Prüfung besser an die jeweiligen Bereiche angepasst werden. Im Rahmen von Workshops wurden individuelle Prüfplätze entwickelt, die sich konsequent an der 5S-Methode mit den Maximen Sortieren, Systematisieren, Säubern, Standardisieren sowie Selbstdisziplin und ständiges Verbessern orientieren. Mit Einführung der Software konnte die systematische Vorgehensweise in ihrer Umsetzung weiter vorangetrieben und die nicht wertschöpfende Tätigkeit des Prüfens durch ein optimales Zusammenspiel von Software, Hardware und Handling so schlank wie möglich gestaltet werden.
Insgesamt markiert die Einführung der CAQ-Software für Mennekes einen Meilenstein auf dem Weg zu Industrie 4.0. Allein der Bereich Qualitätsmanagement zeigt, wie sich die Systematisierung von Daten, die Vernetzung von Software und Maschinen sowie die überlegte Verbesserung bestehender Prozesse positiv auf das gesamte Managementsystem auswirken können. Eingesparte Zeit kann auf diese Weise mit gleichbleibenden Ressourcen wieder für die wirklich wichtigen Dinge genutzt werden. Genauer prüfen, besser dokumentieren und am Ende vor allem eines: Zu jeder Zeit hundertprozentige Qualität abliefern.
Julian Löhr
Qualitätsmanagement, CAQ-Administrator
Mennekes Elektrotechnik GmbH & Co. KG
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