Aufgrund ihres regelmäßigen Einsatzes beziehungsweise durch hohen gebrauchsbedingten Verschleiß, durch Beschädigungen oder andere Einflüsse unterliegen die Prüfmittel einer zeitabhängigen Veränderung. Das hat zu Folge, dass sie ungenau werden und damit möglicherweise fehlerhafte Ergebnisse liefern – mit direkten Auswirkungen auf die Fertigungsqualität. Unter Umständen werden entweder Gutteile als Ausschuss deklariert und vernichtet oder mangelhafte Produkte an Kunden ausgeliefert, was aller Voraussicht nach mit Nacharbeit, Reklamationen oder Rückrufaktionen einhergeht.
Die während des Prüfmitteleinsatzes erfassten Messergebnisse sind wegen diverser Einflussgrößen in jedem Fall mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Die aktuelle Ausgabe des VDA-Bands 5 geht auf die zahlreichen Einflussfaktoren näher ein. Dazu gehört beispielsweise auch die prüfende Person mit ihrer Qualifikation, ihrer physischen und psychischen Konstitution und weiteren Merkmalen. Die Messunsicherheit zeigt an, ob das Prüfmittel in der Lage ist, Messwerte sicher zu bestimmen. Der VDA-Band 5 gibt hierfür einen Grenzwert vor, wobei Unternehmen ihren Zulieferern auch engere Grenzen setzen können.
An die Stelle des Messprozesses kann auch ein attributiver Bewertungsprozess treten, bei dem zum Beispiel mithilfe einer Lehre oder einer Sichtprüfung ein Bewertungsergebnis wie „In Ordnung“ oder „Nicht in Ordnung“ ermittelt wird. Die Begriffe „Messen“ und „attributives Bewerten“ wurden in der neuesten Auflage deutlicher als bisher voneinander abgegrenzt. Auch die Risiken einer attributiven Prüfung sowie das Zusammenstellen eines Prüfloses werden ausführlicher aufgriffen. Eingehend beschrieben werden auch die entsprechenden Verfahren beschrieben, was den Anwendungsbereich, das Ziel, die Durchführung sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile betrifft.
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