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Qualitätsmanagement

IATF 16949 - Zurechtfinden im IATF-Dschungel

Thomas Stöber / 12.05.2018

Sie ist nicht unumstritten: Die 2016 veröffentlichte Automotive-Norm IATF 16949 stellt Lieferanten vor große Herausforderungen. Wie sich mithilfe der richtigen Werkzeuge die Zertifizierung erlangen lässt, zeigt die WKW.group, international erfolgreicher Automobilzulieferer.

Seit mehr als einem Jahrhundert beliefert WKW die internationale Automobilindustrie und andere Industriebereiche mit Aluminium-Werkstoff und -Verarbeitungslösungen. Mit der Neufassung des Automotive-Standards im Herbst 2016 stand die WKW.group – wie tausende andere Lieferanten aus der Automobilbranche – vor der Herausforderung der Umsetzung der neuen IATF 16949. Denn obwohl sie sich am QM-Standard ISO 9001:2015 orientiert, werden viele Nachweise nun konsequenter eingefordert. Verstärkt werden Kennzahlensysteme vorgeschrieben sowie die intensivere Betrachtung von Effizienz und Effektivität. Die Detailtiefe, die laut IATF für die Lieferanten mehr Klarheit in der Umsetzung schaffen sollte, sorgt in der Praxis oft für Probleme bei der Vermittlung an die einzelnen Process Owner.

GAP-Analyse und Vergleichsmatrix

Sehr strukturiert ging die WKW.group die Umstellung an. Eine GAP-Analyse zeigte zu Beginn auf, in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht und wo die Anforderungen der Norm bereits erfüllt werden. Hierbei half ein Normenvergleich, der die unterschiedlichen Anforderungen offenlegt und ergänzende Anforderungen der IATF aufzeigt. Diese Analyse bildete die Basis für eine große Vergleichsmatrix, in der die Prozesslandschaft inklusive Verantwortlichkeiten genau abgebildet wurde. Eine Delta-Analyse ergab, dass eine Vielzahl von Aufgaben erfüllt werden musste, um die Zertifizierung zu erlangen.

Standortübergreifend Aufgaben kommunizieren

Nach diesen Grundschritten, die zu einer guten ersten Orientierung verhalfen, ging es an die Umsetzung. Aber wie sollten die zahlreichen Aufgaben übersichtlich an alle verantwortlichen Mitarbeiter standortübergreifend kommuniziert werden? Die Antwort fand sich in den CAQ-Modulen Audit-management sowie Aufgaben- und Maßnahmenmanagement in BabtecQ. Aus der anfänglichen GAP-Analyse heraus wurde über einen globalen Mandanten ein externes Systemaudit im Babtec Auditmodul angelegt. Bereiche, in denen aufgrund der IATF-Forderungen Handlungsbedarf bestand, wurden als Audit-Abweichung aufgenommen. Alle Aufgaben, die sich aus diesen Abweichungen ergaben, wurden anschließend im Aufgaben- und Maßnahmenmanagement angelegt. So konnten die nötigen Informationen schnell auch über die Standorte hinweg an einen großen Verteilerkreis verbreitet und die Bearbeitung genau verfolgt werden. Das CAQ-System stellte dabei sicher, dass alle Aufgaben termingerecht erledigt wurden und sorgte für eine hohe Transparenz.

Erfolgreiche Zertifizierung und verbesserte Prozesse

Nach rund einem halben Jahr Umstellungszeit begann die Zertifizierung. An mehreren Tagen untersuchten die externen, IATF-geprüften Auditoren das Qualitätsmanagement des Unternehmens und schauten sich dabei auch das Babtec-System an. Das Ergebnis: Alle Aufgaben waren zur Zufriedenheit der Auditoren bearbeitet worden. So erreichte die WKW.group nicht nur die erfolgreiche Zertifizierung nach der IATF 16949, sondern maximierte die Effizienz der Prozesse und minimierte das Risiko für Probleme.

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