Ein Mann prüft die Qualität eines Produktes.
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QM-Wissen: Statistische Prozessregelung

Maren Behrendt / 23.11.2023

Die Qualität der angebotenen Produkte hat einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Fehler in der Produktion sind im Nachhinein oft schwierig nachzuvollziehen und verursachen unter Umständen hohe Kosten durch verlorene Arbeitszeit und verschwendete Materialien. Lesen Sie in diesem Artikel, wie die statistische Prozessregelung (SPC) Abhilfe schafft: Definition Ablauf der statistischen Prozessregelung Anwendungsbereiche Softwaregestützte SPC

Statistische Prozessregelung (SPC) – eine Definition

SPC steht für Statistical Process Control (dt. Statistische Prozessregelung) und untersucht mit statistischen Verfahren, wie Produktionsprozesse und Serviceprozesse optimiert werden können. Dazu werden während eines laufenden Produktionsprozesses statistische Daten gesammelt und analysiert.

Ziel ist es zum einen, auf diesem Wege sicherzustellen, dass der Prozess innerhalb vordefinierter Toleranzgrenzen stabil ist. Zum anderen lassen sich Abweichungen durch die statistische Prozessregelung frühzeitig erkennen und korrigieren. Infolgedessen kommt ein fehlerhaftes Produkt im Idealfall gar nicht erst zustande. Der Ausschuss wird reduziert, die Kosten werden gesenkt und die Kundenzufriedenheit wird erhöht.

Wie läuft eine statistische Prozessregelung ab?

Für die Analyse wird zunächst der zu untersuchende Prozess festgelegt und beschrieben. Anschließend werden die Messgrößen bestimmt, die für die Analyse nötig sind. Diese Messwerte werden in festgelegten Intervallen erfasst, damit eine gelungene Auswertung erfolgen kann.

Mittels statistischer Methoden werden Prozessdaten analysiert, Trends identifiziert und auf ggf. vorliegende Muster übertragen. Das Ergebnis: Eine Grundlage, auf deren Basis sich Maßnahmen definieren lassen, die den Produktionsprozess optimieren.

Anwendungsbereiche in Unternehmen

Unternehmen verschiedenster Branchen greifen im Rahmen ihres Qualitätsmanagements auf die statistische Prozessregelung zurück:

  • In der Automobilindustrie werden kritische Merkmale wie Maße und Materialeigenschaften festgelegt, die daraufhin im Serienprozess überwacht werden. Es wird geprüft, dass die Produktion einzelner Bauteile wie Motoren und Karosserieteile in gleichbleibender Qualität erfolgt.
  • In der Lebensmittelindustrie sind während des laufenden Produktionsprozesses Merkmale wie die Temperatur oder der Füllstand von Interesse, da diese maßgeblichen Einfluss auf die Qualität des Endproduktes nehmen.
  • Im Produktionsprozess eines Unternehmens, das elektronische Bauteile herstellt, spielen Prozesse wie das Löten von Leiterplatten, die Montage einzelner Komponenten oder die Prüfung von Schaltkreisen eine Rolle.

Softwaregestützte SPC

SPC-Software unterstützt Sie dabei, Produktionsprozesse zu beobachten und zu kontrollieren. So vermeiden Sie Fehler und gewährleisten die Profitabilität Ihres Unternehmens. Für die SPC können unterschiedliche Arten von Software zum Einsatz kommen: unter anderem generische Berechnungssoftware (z. B. Tabellenkalkulation) oder ganzheitliche CAQ-Lösungen. Spezielle CAQ-Lösungen reduzieren den Arbeitsaufwand im Gegensatz zur generischen Berechnungssoftware deutlich. Neben SPC-Software bietet eine CAQ-Lösung zusätzliche Qualitätsmanagementbausteine wie FMEA, Lieferantenbewertung oder Prozesslenkungspläne.

 

Softwaregestützte Fertigungsprüfung

Q.Focus

Eine umfassende QM-Lösung, um die statistische Prozessregelung softwaregestützt abzubilden, ist BabtecQ. Neben dieser statistischen Methode bietet Ihnen das Modul „SPC / Fertigungsprüfung“ in BabtecQ außerdem Losprüfungen und Fehlersammelkarten. Zudem sind viele weitere Module für Ihr Qualitätsmanagement verfügbar und können mit dem SPC-Modul verbunden werden.

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