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Immer neue Herausforderungen wirken auf Unternehmen ein – blicken wir nur zurück auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie oder die Extremwetter-Ereignisse der vergangenen Wochen und Jahre, oder schauen wir auf das Dauerthema „Fachkräftemangel“. Hinzu kommen individuelle unternehmerische Entscheidungen, die mitunter gravierenden Einfluss auf das Unternehmen haben. Die Risiken und Chancen, die mit diesen und anderen Herausforderungen verbunden sind, zu vernachlässigen, wäre riskant. Wer Risiken und Chancen ganzheitlich behandelt, beschäftigt sich mit weit mehr als der Analyse von technischen Risiken im Zusammenhang mit der Produktentwicklung und -herstellung.
Der Umgang mit Risiken und Chancen ist Teil des unternehmerischen Alltags: zum einen, weil Managementsysteme, z. B. nach ISO 9001, ein risikobasiertes Denken sowie den Umgang mit Risiken und Chancen explizit einfordern. Zum anderen, weil Unternehmen nur so schnell und angemessen auf Bedrohungen reagieren und Chancen ergreifen können – im besten Fall, bevor es der Wettbewerb tut.
Dr. Markus Reimer wirft einen Blick auf den Umgang mit Chancen.
Um auf die obigen Beispiele zurückzukommen: Ein Hochwasser oder allgemeiner die Folgen des Klimawandels machen selbstverständlich auch vor Unternehmen nicht Halt. Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben weltweit für Unsicherheiten gesorgt, etwa im Hinblick auf kurzfristige Personalausfälle oder die eingeschränkte Möglichkeit zu reisen. Und durch den Fachkräftemangel drohen Personalengpässe – zumindest aber haben zahleiche Unternehmen Schwierigkeiten, neue Fachkräfte zu finden.
Die genannten Beispiele zeigen aber auch, dass sich Risiken und Chancen oft gegenseitig bedingen: In der Hochphase der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen die Chancen, die etwa der Wandel hin zum mobilen Arbeiten mit sich gebracht hat, erkannt und für sich genutzt: Sie haben zum Beispiel Videokonferenz-Lösungen oder Cloud-Dienste forciert.
Das infolge des Klimawandels wachsende ökologische Bewusstsein bringt der Industrie die Chance, technische Innovationen zum nachhaltigen Wirtschaften zu forcieren und selbst zum Beispiel durch „grüne“ IT einen verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu fördern. Nicht zuletzt bewegt ein Mangel an Fachkräften zahlreiche Unternehmen dazu, die Chancen zu nutzen, die eine starke Arbeitgebermarke und verbesserte Arbeitsbedingungen mit sich bringen.
Wie oben angedeutet, sind die genannten Beispiele nur ein Auszug der (externen) Einflüsse, mit denen die Wirtschaft konfrontiert ist – immerhin ändern sich auch ökonomische Rahmenbedingungen laufend. Die daraus erwachsenden Risiken und Chancen sind natürlich je nach Unternehmen individuell zu betrachten. Das gilt erst recht für Fragestellungen, die nur einen bestimmten Markt oder nur das eigene Unternehmen selbst betreffen: Lohnt es sich, in einem bestimmten Land in den Markt einzutreten, oder übersteigen die zu erwartenden Risiken die Chancen? Gibt es Entwicklungen, die dafür sprechen, die Beziehung zu einem bestimmten Geschäftspartner auszubauen – oder sollte man sie lieber abbrechen, weil eine Fortführung zu riskant wäre?
Es zeigt sich also, dass eine Betrachtung von Risiken und Chancen weit über die Betrachtung technischer Risiken bei der Produktentwicklung und -fertigung hinausgehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass solche technischen Risiken weniger wichtig wären – nicht umsonst existieren hierzu dezidierte Tools wie die bewährte FMEA.
Risiken und Chancen zu erkennen und zu bewerten, genügt jedoch nicht: Zu einem ganzheitlichen Umgang gehört auch die Ableitung konkreter Maßnahmen und nötigenfalls strategischer Entscheidungen. Entsprechend ist auch eine Integration von Risiken und Chancen in das Managementsystem und die Unternehmensstrategie notwendig.
Darüber hinaus rücken ggfs. auch Themen wie Arbeits- oder Gesundheitsschutz in den Fokus, bei denen Gefährdungen zu managen und zu bewältigen sind.
Gleichzeitig sollte allen Beteiligten klar sein, dass sich Unternehmen, ihre Mitwelt und damit auch die jeweiligen Herausforderungen stetig verändern. Das Gleiche gilt für die entsprechenden Risiken und Chancen. Es ist also nicht damit getan, einmalig alle erdenklichen Risiken und Chancen zu analysieren: Vielmehr sollten die Bewertungen und die draus erwachsenen Entscheidungen fortlaufend überprüft werden.
Und weil keine Abteilung für sich allein steht, kein Unternehmen ohne Geschäftspartner auskommt – sondern vielmehr Teil eines Liefernetzes ist – gehört zu einem ganzheitlichen Umgang mit Risiken und Chancen auch deren Kommunikation. Nur so können alle Beteiligten im Unternehmen fundierte Entscheidungen unter Berücksichtigung von Risiken und Chancen treffen.
So trägt ein ganzheitlicher Ansatz nicht nur dazu bei, Normen wie die ISO 9001 zu erfüllen: Potenzielle Probleme lassen sich frühzeitig erkennen und auf Basis von gut durchdachten Entscheidungen Maßnahmen zu deren Behebung einleiten. Auf der anderen Seite können Möglichkeiten zur Innovationen und zur Optimierung der Leistung des eigenen Unternehmens genutzt werden – auch und vor allem mit Blick auf Qualität, kontinuierliche Verbesserung und Unternehmenserfolg.
Risiken frühzeitig zu erkennen, aber sich auch über Chancen bewusst zu werden und diese zu ergreifen, gehört zum unternehmerischen Alltag. Die Risikomanagement-Software von Babtec unterstützt Sie in Zukunft bei einer ganzheitlichen Betrachtung aller unternehmerischen Risiken und Chancen im Kontext Ihres Managementsystems.
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