Die ISO überprüft regelmäßig, ob die von ihr herausgegebenen Normen international akzeptiert und deren Inhalte noch zeitgemäß sind. Dazu hat die Organisation einen umfangreichen Prozess entwickelt, den sie als systematischen Überprüfungsprozess (systematic review process) bezeichnet. Am Ende dieses Prozesses wird das Dokument entweder in seiner bestehenden Form bestätigt oder eben einer Revision bzw. Anpassung unterzogen. Ergibt die systematische Überprüfung, dass weltweit kaum jemand die Norm anwendet, dann kann diese im Ergebnis auch zurückgezogen werden. Die Verantwortung liegt beim jeweiligen technischen Komitee innerhalb der ISO – in diesem Fall das für Qualitätssysteme zuständige Komitee ISO/TC 176/SC2.
Spätestens fünf Jahre nach der Veröffentlichung einer internationalen Norm oder der Entscheidung für deren Beibehaltung wird der Prozess in Gang gesetzt, wobei auch eine vorzeitige Revision jederzeit möglich ist. Im Falle der ISO 9001:2015 war es also 2020 erstmals an der Zeit für eine Überprüfung. Dazu wurden, wie im systematischen Überprüfungsprozess vorgesehen, auch die nationalen Normungsorganisationen involviert. Diese bekamen den Auftrag, sich mit den Stakeholdern in ihrem Land zu beraten, um Erkenntnisse zur Anwendung und Aktualität der jeweiligen Norm zu gewinnen, und ihre Antwort auf die Befragung anschließend an die ISO zu übermitteln.
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