Die Qualitätspolitik steckt den Rahmen für alle Aktivitäten und Prozesse des Qualitätsmanagements ab. Sie muss eine Verpflichtung der kontinuierlichen Verbesserung des Qualitätsmanagementsystems beinhalten und wird durch das Verhalten aller Mitarbeiter:innen definiert. Die ISO 9001, die eine schriftliche Formulierung der Qualitätspolitik fordert, sorgt vor diesem Hintergrund dafür, dass die Aufgabe für das Top-Management komplexer wird; sie trägt zur gleichen Zeit aber auch dazu bei, dass sich das Vorhaben der jeweiligen Unternehmensrealität annähert und somit besser auf die individuellen Prozesse abgestimmt werden kann. Dennoch gibt es große Unterschiede, wie Unternehmen die Qualitätspolitik letztendlich umsetzen. Und nicht selten kommt es hierbei zu Unstimmigkeiten.
Woran liegt das? Häufig wird die Qualitätspolitik an das Prinzip einer Aufbauorganisation gekoppelt, welche aus Arbeitsteilung und Kontrolle besteht. Das ist allerdings das Gegenteil von Systemdenken – also der Möglichkeit, die ganze Realität zu sehen, darüber zu sprechen und so zugrundeliegende Systeme besser zu verstehen und mit ihnen zu arbeiten. Die Aufbauorganisation ist daher auch ungeeignet, um die Entwicklung zu einer digitalen Fabrik zu vollziehen. Treffen nun Systemdenken und Aufbauorganisation im Unternehmen aufeinander, ist Reibung vorprogrammiert. Wenn dann trotzdem auf Grund mächtiger Abteilungen und Linienmanager:innen arbeitsteilig entschieden wird, wird es nichts mit dem großen Wurf einer digitalen Fabrik. Steht aber die digitale Fabrik im Kontext zur Organisation und der Vision, Mission sowie Wertvorstellungen, kommen Systemdenker:innen ins Spiel. Kurzum: Unternehmen tun gut daran, die Qualitätspolitik im Kontext des gesamten Betriebs zu verstehen und zu formulieren.
Kommentare
Keine Kommentare