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Die Fehleranalyse im Qualitätsmanagement ist unerlässlich, um eine hohe Qualität zu erzielen – das hat Kaoru Ishikawa Anfang der 1940er Jahre schon erkannt. Bis heute ist das von ihm entwickelte Ishikawa-Diagramm daher Teil der sieben Qualitätswerkzeuge zur Fehleranalyse im QM. Was es mit dieser QM-Werkzeugkiste auf sich hat und wie genau seine Methode anzuwenden ist, lesen Sie in diesem Artikel.
Kaoru Ishikawa (1915 – 1989) war ein japanischer Chemiker. Er lehrte in seiner beruflichen Laufbahn unter anderem an der Universität Tokio, war ab 1949 Mitglied der Japanese Union of Scientists and Engineers und arbeitete in deren Forschungsgruppe für Qualitätssicherung mit. In Japan gilt Ishikawa als Pionier in Sachen Qualität: Das Ende des zweiten Weltkriegs und die zerstörte Industrie führten zu einer Qualitätsoffensive in den 1950er Jahren, an der sich Ishikawa aufbauend auf den Arbeiten von William Edwards Deming, Joseph M. Juran und Armand V. Feigenbaum maßgeblich beteiligte.
Er entwickelte ein mitarbeiterbezogenes Konzept zur unternehmensweiten Qualitätsarbeit – das Konzept der Company-Wide Quality Control (CWQC). Dieses baut auf dem Gedanken des Total Quality Managements (TQM) auf und konzentriert sich dabei sehr stark auf die Mitarbeiterorientierung. Ein wesentliches Element des Konzepts ist daher der Qualitätszirkel, in dem eine Gruppe von Mitarbeitenden fokussiert am Qualitätsmanagement eines Unternehmens arbeitet. Diesem Qualitätszirkel gab Ishikawa eine Werkzeugkiste für das Qualitätsmanagement an die Hand – darin befindet sich noch heute das Ishikawa-Diagramm.
Die von Kaoru Ishikawa zusammengestellte Werkzeugkiste trägt das Label der „Sieben Qualitätswerkzeuge“ (Q7). Früher für den Qualitätszirkel vorgesehen, sind diese noch heute bei der Bearbeitung von Qualitätsproblemen in Geschäftsprozessen von großer Bedeutung. Die darin enthaltenen Werkzeuge – oder vielmehr Methoden – dienen der Fehlererfassung und der Fehleranalyse. Mit Fehlersammelkarten, Histogrammen oder Regelkarten lassen sich Fehler erfassen, mit dem Pareto-, Fluss-, Korrelations- oder Ursache-Wirkungs-Diagramm (aufgrund seines Erfinders auch Ishikawa-Diagramm genannt) Fehler analysieren. Die sieben Methoden der Q7 sind nützlich, um Ursachen von Fehlern zu untersuchen, Fehler dadurch langfristig zu verhindern und zu einer effektiven Lösungsfindung bei Problemen beizutragen.
Das Ishikawa-Diagramm, auch Ursache-Wirkungs-Diagramm oder aufgrund seines Aussehens Fischgrätendiagramm genannt, ist eine grafische Darstellung von Ursachen, die zu einer Wirkung bzw. zu einem Ergebnis führen können. Mit dem Ishikawa-Diagramm lassen sich auftretende Probleme analysieren, indem mögliche Ursachen dafür gesammelt und strukturiert dargestellt werden. Ziel ist es, die tatsächlichen Ursachen für ein Problem zu identifizieren und Abhängigkeiten aufzuzeigen. Komplexe Probleme lassen sich so aufschlüsseln und lösen – weshalb das Ishikawa-Diagramm im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems immer eine gern gesehene Methode ist.
Das Ishikawa-Diagramm ist ein sinnvolles Werkzeug, wenn ein festgestelltes Problem viele Ursachen haben kann und die Zusammenhänge nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Das zu analysierende Problem findet sich dann im Kopf des Fisches wieder. Als Fischgräten werden die verschiedenen Dimensionen für mögliche Ursachen, die acht Ms, eingezeichnet:
Die acht Ursachendimensionen sind nicht festgesetzt. Je nach Bedarf können auch Dimensionen ausgelassen oder hinzugefügt werden, sofern diese einen Einfluss auf das zu analysierende Problem haben können. Für die definierten Dimensionen werden dann in Form kleiner Verzweigungen mögliche Ursachen gesammelt und eingezeichnet.
Und so geht's
Problem definieren
Definieren Sie zunächst das zu analysierende Problem und tragen es in Ihr Ishikawa-Diagramm ein.
Wer sich einer Methode der Q7-Werkzeugkiste bedient und damit eine Fehleranalyse im Qualitätsmanagement betreibt, weist letztlich einen positiven Umgang mit Fehlern auf. Einen Fehler zu erkennen, diesen anzusprechen, gemeinsam nach der Ursache zu suchen, diese zu beheben und ihr vor allem langfristig vorzubeugen, ist löblich – vor allem aber unerlässlich für eine hohe Qualität. Das Ishikawa-Diagramm trägt dazu bei, die Transparenz von Prozessen für das gesamte Team zu erhöhen und diese Prozesse tiefergehend zu betrachten. Viel schlimmer, als einen Fehler zu machen und zu analysieren, ist es, Fehler unter den Tisch zu kehren – und fehlerhafte Prozesse so zu lassen, wie sie sind.
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